Die pflegerische Versorgung der Schweizer Wohnbevölkerung ist in vielen Städten und Gemeinden in Gefahr
Summary
Bis die Gesellschaft Lösungen gefunden hat, die aktuellen Mehrbedarfe an Pflegepersonal auf dem freien Arbeitsmarkt zu decken, zeigt das «Murger Modell» einen Weg auf, wie Städte und Gemeinden die Pflege der Bürgerinnen und Bürger in örtlichen Heimen, Kliniken und im Spitex Bereich in der aktuellen Akutsituation sichern können.
Ausgangslage
Die Misere der Pflege kann sich leicht zur Pflegekatastrophe ausweiten. In Zeiten höchster Personalnot sind es insbesondere ungeplante Personalabwesenheiten, die die pflegerische Versorgung gefährden. Die Krankheitsstatistiken sind in der Pflege besonders hoch.
Zielsetzung
Das können Sie tun: Engagement der Bürger/innen stärken
Sie schaffen nach dem Murger Modell eine Möglichkeit der sozialversicherten Beschäftigung von derzeit inaktivem, qualifiziertem Pflegepersonal, das in einem externen Personalpool bei Personalknappheit in den Kliniken, Heimen und Spitex Pflegediensten in Ihrem Gebiet zum Einsatz kommen kann. Im Falle eines Ad-hoc Personalbedarfs, zum Beispiel im Rahmen des Ausfallmanagements bei Krankheitsausfällen, wird dieser Personalpool aktiviert – und zwar nur dann, wenn keine anderen Möglichkeiten bestehen, Ersatzpersonal zu gewinnen. So können kurzfristig zusätzliche Kapazitäten durch qualifiziertes Personal bereitgestellt werden. Die Ausschreibung der Schichten, das Management der Leistungsdokumentation und Abrechnung erfolgt über eine App ohne Ihr Zutun.
Damit realisieren Sie nicht nur ein flächendeckendes Ausfallmanagement, sondern reduzieren in allen beteiligten Häusern und Diensten auch den organisatorischen Aufwand pro Pflegemitarbeiter/in um 4,3 Tage pro Jahr, weil das Ausfallmanagement mit digitaler Unterstützung gewissermassen auf Knopfdruck, statt durch stundenlanges Telefonieren funktioniert.
Beschäftigungsverhältnisse
Neben einer öffentlich-rechtlichen Beschäftigung kommt natürlich auch in Frage, seitens der Verwaltung von Stadt oder Gemeinde einen Träger zu finden, der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihrem Gebiet anstellt. Der Pool besteht aus qualifizierten Personen, die ad-hoc Einsätze leisten können, zum Beispiel mit Beteiligung von
- Teilzeit-Pflegenden
- pensionierten Pflegenden
- Pflegenden in Elternzeit
- Pflegenden in berufsfremden oder
- gar keinen Beschäftigungsverhältnissen
Kosten
Die Kosten für die Gemeinden oder Kantone bestehen
- im Marketing, um das Konzept möglichst flächendeckend in den Pflegeorganisationen bekannt und verfügbar zu machen
- in der Organisation des Personalpools mit eigenen Mitteln oder darin, einen Träger für die Einstellung dieser Mitarbeiter/innen auf Abruf zu finden
Die Technik wird über ein pay-per-case Modell finanziert. Die Pflegearbeitgeber beteiligen sich mit einer geringen Gebühr pro Nutzung für die App/Web Technik.
Ablauf
- Erstellung des Grundkonzeptes
- Schaffung der technischen Voraussetzungen
- Erarbeitung einer Projektplanung mit Ihrer Gemeinde oder dem GD/Kanton
- Politische Freigabe des Projektes
- Einbeziehung der örtlichen Pflege-Arbeitgeber inkl. Temporärbüros
- Registrierung der Pflegefachleute im Pool
- Schulung der örtlichen Pflege-Arbeitgeber
- Schulung der Pflegefachleute im Pool
- Betrieb der Lösung
- Evaluation, Nacharbeiten, Bericht
Ergebnis
Bisher wurde Phase 2 «Schaffung der technischen Voraussetzungen» erreicht. Derzeit wird an einem Webportal gearbeitet, das mit der bereits entwickelten Personalpool-App korrespondiert. Somit können Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren, die einen ad-hoc Bedarf decken müssen, nicht nur per App, sondern auch am Schreibtisch PC arbeiten. Die App ist ebenfalls geeignet, das interne Ausfallmanagement OHNE öffentlichen Personalpool zu managen. Mehr dazu.