SOA für swissig Mitgliedsspitäler
Jürgen Müller hat beim swissig FINAL auf die Frage eines Journalisten zusammengefasst, in welche IT-Strategische Richtung wir als Verein swissig mit Service orientierten Architekturen SOA für die Spitäler hinarbeiten. Hier können Sie den Text nachlesen oder am Ende dieser Seite als Audio-Podcast anhören.
„Heute ist es so, dass selbst die grossen Anbieter in den Staaten, aber auch in Europa ausserhalb des deutschsprachigen Raums, das muss man dazu sagen, erkannt haben, dass die Benutzer eine sehr, sehr prozessnahe und optimale Unterstützung haben wollen. Das funktioniert mit monolithischen Ansätzen aber nur bedingt. Jedes Unternehmen, das einen monolithischen Ansatz anbietet, kommt eigentlich aus einer Sparte, wo sie richtig gut sind und wo sie vielleicht auch die beste Prozessunterstützung haben. Aber: sie sind halt nicht so gut in den anderen Prozessunterstützungen und damit ist es dort zweit- oder drittklassig. Und das beklagen die Benutzer dann auch entsprechend. Dann muss man sehr viel Geld und sehr viel Zeit und damit viel Nerven investieren um die Systeme in den Funktionen, bei denen die Hersteller nicht erstklassig sind, auf ein praktikables Niveau zu heben.
Ich glaube, das können wir uns nicht mehr leisten in diesem Gesundheitssystem, sondern wir brauchen eine sehr, sehr gute Prozessunterstützung durch eine sehr, sehr gute IT und wir müssen so wie im LEGO Baukasten zusammensetzen, was wir wirklich brauchen. Dann kann man ein Spital mit der IT auch so unterstützen, wie man es heutzutage braucht. Und man kann dann auch schnell Veränderungen unterstützen und die Dinge zusammenführen. Wenn man -wie bei LEGO– normierte Schnittstellen hat, kann man die Systeme viel besser integrieren. Die monolithischen Systemanbieter leben eigentlich nicht vom Verkauf der Systeme, sondern von der Integration der neuen Schnittstellen, Systemerweiterung und so weiter. Der Kaufpreis, der angeboten wird, ist eigentlich nur ein geringer Teil der total cost of ownership, die man für ein solches System dann zahlen muss und das können sich kleinere wie grössere Spitäler nicht mehr leisten.
Der Chefarzt wird nun sofort fragen: kann man so ein SOA System denn kaufen? Ein SOA System kann man nicht kaufen. Man kann einzelne Komponenten nehmen und man muss wissen, wie man diese zusammensetzt.
Was wir hier in der swissig anbieten wollen, ist eine Plattform für unsere Mitglieder aber auch für andere Spitäler, die uns zugetan sind, auf der für bestimmte Business Prozesse SOA-kompatible Lösungen, die man heute schon einsetzen kann, präsentiert werden. Das können klinische oder administrative Systeme sein, die von Anwendern bewertet werden, wie man das von iTunes und anderen App Stores kennt. Wir stellen die „Apps“ vor, die Hersteller bereitstellen und die Benutzer, die Kliniken, die diese Programme einsetzen, können ihre Rezensionen hinterlassen.
So kann man sich ein Bild machen, ob die Systeme in der Praxis funktionieren oder nicht. Kein IT-Chef, in keinem Spital Deutschlands, Österreichs und der Schweiz weiss zur Zeit, welche Applikationen schon auf dem Markt sind. Wir wollen darum die Plattform aufbauen und stellen sie dann gerne auch der ENTSCHEIDERFABRIK oder anderen zur Verfügung.“
Hören Sie hier das Interview von Chefredaktor Wolf-Dietrich Lorenz vom Krankenhaus IT Journal mit Jürgen Müller als Podcast.